Die Ehrlichsche Gestiftskirche – Ein historisches Juwel in Dresden

Die Ehrlichsche Gestiftskirche, auch bekannt als Kirche des Ehrlichschen Gestifts, war ein Sakralbau in Dresden. Sie wurde zwischen 1904 und 1907 im Stil des Historismus von Karl Emil Scherz erbaut. Die Kirche diente dem kirchlichen Zweck und wurde am 11. März 1907 eröffnet.

Geschichte Ehrlichsche Gestiftskirche

Die Ehrlichsche Gestiftskirche war der Ersatzbau für die ältere Lazarettkirche des Ehrlichschen Gestifts von Johann Georg Ehrlich. Die ältere Kirche musste dem Neubau der Jakobikirche weichen und wurde am Wettiner Platz im Jahr 1897 abgerissen. Von 1880 bis 1907 fand das kirchliche Leben der Stiftskirchengemeinschaft in der Johanneskirche und später im Betsaal der Gestiftsschule statt.

Während des Ersten Weltkriegs mussten zwei Glocken und Orgelpfeifen aufgrund des erhöhten Metallbedarfs zur Rüstung abgegeben werden. In den 1920er-Jahren sammelte man Geld, um diese Verluste zu ersetzen. Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse wurden die Gottesdienste während des Winters in den Andachtssaal des neu errichteten Erziehungshauses verlegt.

Die finanzielle Notlage der Stiftskirchengemeinschaft führte zur gemeinschaftlichen Nutzung der Kirche mit der altlutherischen St.-Pauls-Gemeinde ab dem Jahr 1924. Die Kirche wurde auch vermietet, um zusätzliche Einnahmen zu generieren.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche zwar durch Luftangriffe beschädigt, blieb jedoch größtenteils intakt. Nach dem Krieg wurden Teile der Innenausstattung gerettet und in andere Kirchen in Dresden gebracht.

Die Ehrlichsche Gestiftskirche wurde Mitte August 1951 gesprengt. Der Kirchenbau zeichnete sich durch eine Klinkerfassade mit Gliederungen in Elbsandstein aus. Der Grundriss bildete ein Kreuz mit kurzen Schiffen als Schenkel und einem Turm über der Vierung.

Der Innenraum der Kirche war relativ schlicht gestaltet. Im Chor befanden sich Doppelbogenfenster mit einer Ornamentverglasung, die Szenen aus der christlichen Mythologie zeigten. Der Altar ruhte auf einem zweistufigen Podest und war von kunstvoll gearbeiteten schmiedeeisernen Gittern umgeben.

Nach dem Abriss der Kirche wurden einige Teile der Innenausstattung in anderen Kirchen in Dresden aufbewahrt.

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Ein schöner Artikel aus der Leipziger Zeitung

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