Die Kirche St. Franziskus Xaverius in Dresden-Neustadt war ein bedeutender Sakralbau, der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde und schließlich 1957 gesprengt werden musste. Die Kirche war dem Heiligen Franz Xaver geweiht und wurde zwischen 1852 und 1853 nach einem Entwurf des Architekten Heinrich Hermann Bothen errichtet. Die Baukosten betrugen damals etwa 150.000 Mark. Die Kirche befand sich auf einem Grundstück südlich des Albertplatzes, das von der königlichen Staatsregierung unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde.

Die Kirche St. Franziskus Xaverius prägte das Stadtbild von Dresden-Neustadt zusammen mit der Dreikönigskirche durch ihre beiden Türme. Die Fassade der Kirche war an die Romanik angelehnt und hatte lombardische Einflüsse. Der Innenraum des Kirchenschiffs war von altchristlicher und sizilianisch normannischer Form- und Ornamentgebung geprägt. Die Kirche hatte eine Länge von 35 Metern und eine Breite von 38 Metern zur Hauptstraße hin. An das Kirchenschiff waren Räumlichkeiten für die Pfarrverwaltung und die gemeindeeigene Schule angebaut.

Besonders beeindruckend waren die reichhaltige Ausmalung an Decke und Wänden sowie der Altar aus weißem und dunkelgrünem Werkstein im erhöhten Presbyterium. Die Kanzel wurde von Figuren der Evangelisten flankiert, über der Kanzel befand sich ein Schalldeckel mit der Figur des Apostels Paulus. Die Decken- und Wandmalereien waren Entwürfe des Dresdner Malers Julius Schnorr von Carolsfeld und wurden von seinen Malschülern umgesetzt.

Nach der Zerstörung der Kirche im Februar 1945 fand die Gemeinde St. Franziskus Xaverius vorübergehend in der Garnisonkirche St. Martin in der Albertstadt eine neue Heimstatt.

Leider wurde die Kirche St. Franziskus Xaverius 1957 gesprengt und das Grundstück blieb unbebaut. Heute erinnert der Jorge-Gomondai-Platz an die einstige Örtlichkeit der Kirche.

Quellen:
– Die Bauten, technische und industrielle Anlagen von Dresden, Adolph Canzler, Alfred Hauschild, Ludwig Neumann (Bearb.), Meinhold & Söhne, Dresden 1878.
– Verlorene Kirchen: Dresdens zerstörte Gotteshäuser. Eine Dokumentation seit 1938, Joachim Liebers.
– Webseite der Gemeinde St. Franziskus Xaverius (archiviert).
– Dresden – Verlorene Kirchen: Die Kirche St. Franziskus Xaverius, Holger Zürch, 24. Juli 2022.

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