Die Alte Kirche Klotzsche: Ein historisches Juwel in Dresden

Die Alte Kirche Klotzsche – Ein historisches Juwel in Dresden

Die Alte Kirche Klotzsche ist ein denkmalgeschützter Sakralbau im gleichnamigen Stadtteil von Dresden. Sie wurde zwischen 1810 und 1811 errichtet, nachdem der Vorgängerbau im Jahr 1802 einem Brand zum Opfer gefallen war. Als älteste Kirche des Stadtteils hat sie eine lange Geschichte zu erzählen.

Geschichte der Alten Kirche Klotzsche

Im Jahr 1321 erlaubte Bischof Withego II. von Colditz dem Dorf Klotzsche den Bau einer eigenen Pfarrkirche. Zuvor hatten die Einwohner von Klotzsche den Gottesdienst in der alten Frauenkirche besucht. Ab 1539 gehörte Klotzsche zu Wilschdorf, wo sich auch der Sitz des Pfarrers befand. Die Klotzscher Kirche wurde mehrmals Opfer von Bränden, zuletzt im Jahr 1802, als sie bis auf die Umfassungsmauern zerstört wurde.

Der Neubau und weitere Restaurierungen

Der Bau der neuen Kirche erfolgte von 1810 bis 1811 unter der Leitung des Zimmermanns Georg Samuel Höring. Die Weihe fand am 3. November 1811 statt. Im Jahr 1907 erhielt Klotzsche mit der Christuskirche eine zweite Kirche. Die Alte Kirche wurde im Laufe der Zeit mehrmals restauriert, sowohl im Inneren als auch im Äußeren. Die letzte Renovierung fand im Jahr 2002 statt, bei der auch die Luftheizungsanlage verbessert wurde.

Beschreibung der Alten Kirche

Die Alte Kirche ist ein verputzter Bruchsteinbau mit einem steilen Satteldach. Das Kirchenschiff verfügt an den Längsseiten über je drei Stichbogenfenster. An das Kirchenschiff schließen sich Anbauten an, darunter der Aufgang zu den Emporen und zum Glockenturm im Westen sowie die Sakristei hinter dem Altar im Osten. Der Haupteingang befindet sich an der Südseite des Kirchenschiffs.

Das Innere der klassizistischen Saalkirche ist schlicht gehalten. Es gibt schlichte, zweigeschossige Emporen im Süden, Westen und Norden. Die Kirche bietet Platz für rund 300 Personen. Der Kanzelaltar stammt noch aus der Erbauungszeit der Kirche und ist in den Farben Weiß-Gold gehalten. Über dem Sockelgeschoss befinden sich seitlich zwei Pilaster, die die fünfseitige Kanzel begrenzen.

Besondere Ausstattungsstücke

In der Alten Kirche befinden sich einige besondere Ausstattungsstücke. Dazu gehört ein Altarkruzifix aus dunklem Holz, das vermutlich aus dem 17. Jahrhundert stammt. Es zeigt einen gekreuzigten Christus mit einem Totenschädel am Fuß des Kreuzes. Außerdem gibt es eine hölzerne Taufe von 1881, die später durch eine Sandsteintaufe ersetzt wurde.

Die Glocken der Alten Kirche wurden im Laufe der Zeit mehrmals erneuert. Die aktuelle kleine Bronzeglocke stammt aus dem Jahr 1834 und hat den Grundton des. Die größere Glocke wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen und durch eine neue Glocke aus der Glockengießerei Schilling in Apolda ersetzt.

Der Kirchhof und der alte Klotzscher Friedhof

Die Alte Kirche liegt auf einem leicht erhöhten Gelände inmitten des früheren Straßenangerdorfs Klotzsche. Der Kirchhof, der um 1321 angelegt wurde, wurde für Bestattungen genutzt. Heute gibt es dort keine Bestattungen mehr, nur noch wenige erhaltene Grabsteine. Der Kirchhof ist von einer Syenitmauer umgeben und von zwei Seiten zugänglich.

Die Alte Kirche Klotzsche ist ein bedeutendes historisches Gebäude in Dresden. Mit ihrer langen Geschichte und ihrer schlichten Schönheit zieht sie Besucher aus Nah und Fern an. Die regelmäßigen Restaurierungsarbeiten sorgen dafür, dass dieses Juwel der Vergangenheit auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt.

Quellen:
– Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Dresden. Aktualisierte Auflage, Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2005.
– Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. C.C. Meinhold & Söhne, Dresden 1904.
– Jürgen Helfricht: Dresden – Die Geschichte einer Stadt. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2005.
– Hartmut Mai: Dresden – Kunstführer. Schnell & Steiner, Regensburg 1996.
– Website der Initiative zur Sanierung der Alten Kirche Klotzsche.
– Marion Stein: Dresden – Kunst und Architektur. Verlag der Kunst, Dresden 2000.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert