Die Amerikanische Kirche in Dresden: Ein historisches Wahrzeichen verloren

Die Amerikanische Kirche in Dresden – Ein historisches Wahrzeichen

Die Amerikanische Kirche in Dresden war ein bedeutendes Gotteshaus, das von 1884 bis zu seiner Sprengung im Jahr 1959 existierte. Sie befand sich an der Reichsstraße 5, heute Fritz-Löffler-Straße, in der Südvorstadt. Das Gebäude wurde im Stil der historistischen Neogotik errichtet und war ein architektonisches Highlight.

Geschichte:
Im Zuge der Stadterweiterung siedelten sich auch US-amerikanische Familien in Dresden an. Diese gehörten vorwiegend zur protestantischen Episkopalkirche der USA und hielten ihre Andachten zunächst als Gäste in der alten Waisenhauskirche am Georgplatz ab. Als die englische Gemeinde ihre eigene Allerheiligen-Kirche baute, beschloss John Henry Anketell den Bau einer eigenen Kirche für die amerikanische Gemeinde. Durch eine Stiftung von Mrs. Thompson im Jahr 1869 wurde dies ermöglicht.

Architektur und Ausstattung:
Die Amerikanische Kirche wurde nach Plänen des Dresdner Architekten Otto Dögel zwischen 1883 und 1884 hinter dem Hauptbahnhof erbaut. Sie war eine dreischiffige Hallenkirche mit einem markanten Turm an der Bergstraße. Neben einem kunstvoll gestalteten Altar befanden sich auch eine Kanzel, ein Taufstein aus französischem Kalkstein und eine Krypta in der Kirche. Besonders sehenswert waren die Ausmalungen des Historienmalers Anton Dietrich und die Glasmalereien der drei Doppelfenster des Chors, die in der Dresdner Werkstatt von Bruno Urban ausgeführt wurden.

Nutzung und Zerstörung:
Die Kirche wurde am 1. Weihnachtsfeiertag 1884 geweiht und hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts rund 200 Mitglieder. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs löste sich die Gemeinde jedoch im Jahr 1914 auf und die Kirche wurde nur noch sporadisch genutzt. Bei den Luftangriffen auf Dresden im Jahr 1945 brannte das Gebäude aus, wobei die Umfassungsmauern und der Turm größtenteils unversehrt blieben. Nach dem Krieg wurde versucht, den Sakralbau der evangelisch-reformierten Gemeinde zu übergeben, jedoch erfolglos. Schließlich wurde die Kirche im Rahmen der planmäßigen Enttrümmerung im Jahr 1959 gesprengt.

Heutiger Zustand:
Das Grundstück, auf dem die Amerikanische Kirche stand, ist heute eine Grün- und Freifläche. Die geplanten Neubauten wurden an anderen Stellen errichtet und das ehemalige Kirchengrundstück blieb unberührt.

Quellen:
– Fritz Löffler: Kirchensprengungen in der SBZ und in der DDR
– Matthias Lerm: Das alte Dresden – Geschichte seiner Bauten
– Volker Helas: Abschied vom alten Dresden – Verluste historischer Bausubstanz nach 1945
– Hans-Jochen Freiesleben: Verlorene Kirchen – Dresdens zerstörte Gotteshäuser
– Holger Zürch: Verlorene Kirche in Dresden: Die Amerikanische Kirche – American Church of St. John

Die Amerikanische Kirche in Dresden war ein bedeutendes Gotteshaus, das von 1884 bis zu seiner Sprengung im Jahr 1959 existierte. Sie befand sich an der Reichsstraße 5, heute Fritz-Löffler-Straße, in der Südvorstadt. Das Gebäude wurde im Stil der historistischen Neogotik errichtet und war ein architektonisches Highlight.

Geschichte:
Im Zuge der Stadterweiterung siedelten sich auch US-amerikanische Familien in Dresden an. Diese gehörten vorwiegend zur protestantischen Episkopalkirche der USA und hielten ihre Andachten zunächst als Gäste in der alten Waisenhauskirche am Georgplatz ab. Als die englische Gemeinde ihre eigene Allerheiligen-Kirche baute, beschloss John Henry Anketell den Bau einer eigenen Kirche für die amerikanische Gemeinde. Durch eine Stiftung von Mrs. Thompson im Jahr 1869 wurde dies ermöglicht.

Architektur und Ausstattung:
Die Amerikanische Kirche wurde nach Plänen des Dresdner Architekten Otto Dögel zwischen 1883 und 1884 hinter dem Hauptbahnhof erbaut. Sie war eine dreischiffige Hallenkirche mit einem markanten Turm an der Bergstraße. Neben einem kunstvoll gestalteten Altar befanden sich auch eine Kanzel, ein Taufstein aus französischem Kalkstein und eine Krypta in der Kirche. Besonders sehenswert waren die Ausmalungen des Historienmalers Anton Dietrich und die Glasmalereien der drei Doppelfenster des Chors, die in der Dresdner Werkstatt von Bruno Urban ausgeführt wurden.

Nutzung und Zerstörung:
Die Kirche wurde am 1. Weihnachtsfeiertag 1884 geweiht und hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts rund 200 Mitglieder. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs löste sich die Gemeinde jedoch im Jahr 1914 auf und die Kirche wurde nur noch sporadisch genutzt. Bei den Luftangriffen auf Dresden im Jahr 1945 brannte das Gebäude aus, wobei die Umfassungsmauern und der Turm größtenteils unversehrt blieben. Nach dem Krieg wurde versucht, den Sakralbau der evangelisch-reformierten Gemeinde zu übergeben, jedoch erfolglos. Schließlich wurde die Kirche im Rahmen der planmäßigen Enttrümmerung im Jahr 1959 gesprengt.

Heutiger Zustand:
Das Grundstück, auf dem die Amerikanische Kirche stand, ist heute eine Grün- und Freifläche. Die geplanten Neubauten wurden an anderen Stellen errichtet und das ehemalige Kirchengrundstück blieb unberührt.

Quellen:
– Fritz Löffler: Kirchensprengungen in der SBZ und in der DDR
– Matthias Lerm: Das alte Dresden – Geschichte seiner Bauten
– Volker Helas: Abschied vom alten Dresden – Verluste historischer Bausubstanz nach 1945
– Hans-Jochen Freiesleben: Verlorene Kirchen – Dresdens zerstörte Gotteshäuser
– Holger Zürch: Verlorene Kirche in Dresden: Die Amerikanische Kirche – American Church of St. John

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