Die Annenkirche in Dresden – Zeugnis der Geschichte und ein architektonisches Juwel

Die Annenkirche in Dresden – Geschichte und Architektur

Die Annenkirche in Dresden ist eine der ältesten Vorstadtkirchen der Stadt und wurde im Jahr 1578 erbaut. Sie erhielt ihren Namen von ihrer Stifterin, der sächsischen Kurfürstin Anna von Dänemark, auch bekannt als „Mutter Anna“. Der Bau der Kirche war notwendig geworden, da die nahegelegene St.-Bartholomäus-Kirche keinen Platz mehr bot. Der Altar der Annenkirche stammt aus der Freiberger Nikolaikirche und wurde im Jahr 1598 übernommen.

Im Laufe der Zeit wuchs die Gemeinde und die Kirche musste mehrmals erweitert werden. Im Jahr 1619 erhielt die Kirche einen Glockenturm mit einem Geläut aus vier Glocken. Im Jahr 1718 erfolgte eine weitere Vergrößerung der Kirche, wobei der alte Annenkirchhof durch den neuen Annenkirchhof ersetzt wurde. Im Jahr 1760 wurde die Kirche während des Siebenjährigen Krieges von preußischen Truppen zerstört.

Nach dem Krieg wurde die Annenkirche unter Leitung des Ratszimmermeisters Johann George Schmidt wieder aufgebaut und im Jahr 1769 neu geweiht. Der Grundriss der Kirche ist rechteckig mit zwölf Pfeilern angelegt. Der Altar stammt aus der alten Kreuzkirche und wurde zu einem Kanzelaltar umkonstruiert. Der Turm der Kirche wurde im Jahr 1824 nach einem Entwurf von Gottlob Friedrich Thormeyer errichtet.

Im Jahr 1909 erfolgte ein grundlegender Umbau der Kirche im Jugendstil, bei dem das Kirchenschiff in ovaler Form neu errichtet wurde. Der Altar wurde in die St.-Johanniskirche nach Bad Schandau verlegt und die Innenausstattung wurde komplett erneuert. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt, aber bis zu 1000 Menschen fanden Zuflucht in ihr. Die Wiederherstellung der Kirche erfolgte bis 1950.

Im Jahr 1997 wurde die Turmhaube der Annenkirche im Rahmen einer Generalsanierung wieder aufgesetzt. Zwischen 2009 und 2011 wurde die Innenraumtechnik der Kirche umfassend saniert. Die Annenkirche verfügt über eine Orgel aus dem Jahr 1783 und ein Geläut mit vier Bronzeglocken.

Die Annenkirche ist eng mit den vier Annenfriedhöfen verbunden, von denen heute noch der Alte Annenfriedhof und der Neue Annenfriedhof erhalten sind.

Quellen:
– Hagen Bächler, Reinhard Möller, Monika Schlechte: „Nachricht von der am 8ten Oct. 1769 erfolgten feierlichen Einweihung der von Grund aus wiederum neu erbauten Annen-Kirche“, Dortmund 1991
– Rainer Thümmel: „Klang zwischen Himmel und Erde“, Evangelische Verlagsanstalt Leipzig, 2011
– Stadt Dresden: „Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden“
– Orgel-Datenbank

Bildnachweis:
– Südseite der Annenkirche nach dem Umbau 1909
– Glocken in Sachsen: Klang zwischen Himmel und Erde

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert