Die Apostelkirche in Dresden-Trachau: Ein historisches Meisterwerk der Architektur

Die Apostelkirche in Dresden-Trachau: Geschichte und Architektur

Die Apostelkirche in Dresden-Trachau wurde in den Jahren 1927 bis 1929 nach Entwürfen des Architekten Oswin Hempel errichtet. Heute gehört sie zur evangelisch-lutherischen Laurentiuskirchgemeinde Dresden-Trachau. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen einen Überblick über die Geschichte und die architektonischen Merkmale dieser Kirche geben.

1. Entstehung und Entwicklung der Gemeinde
– Trachau wurde erstmals 1242 urkundlich erwähnt und gehörte zunächst zum Kirchspiel der St.-Laurentius-Kapelle in Kaditz.
– Im Zuge der Reformation fand 1539 der erste evangelische Gottesdienst in Kaditz statt.
– Durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs die Einwohnerzahl stark an, wodurch Trachau eine eigene Kirche benötigte.
– Von 1873 bis 1898 fanden die Gottesdienste in der alten Schule statt, danach nutzte man die Turnhalle der neuen Trachauer Schule.
– Im Jahr 1908 trennte sich eine eigenständige Trachauer Gemeinde von der Kaditzer Gemeinde ab und nannte sich Apostelkirchgemeinde.

2. Der Bau der Apostelkirche
– Der Gutsbesitzer Johann Heinrich Trobisch stellte der Gemeinde ein Grundstück für den Kirchenbau zur Verfügung.
– Aufgrund von Geldmangel und dem Ersten Weltkrieg konnte erst am 9. Oktober 1927 mit dem Bau des Gemeindezentrums begonnen werden.
– Der Architekt Oswin Hempel plante ursprünglich auch den Bau einer Kirche, der jedoch nie umgesetzt wurde.
– Die Apostelkirche gilt als neu-sachliches Gebäude mit expressionistischen Einsprengseln und ist im Stil des Backsteinexpressionismus gestaltet.

3. Renovierungen und Sanierungen
– Im Jahr 1958 erhielt die Kirche eine neue Orgel von Alexander Schuke.
– In den Jahren 1968 bis 1978 fanden Außen- und Innenerneuerungen statt, bei denen auch der Turm repariert wurde.
– 2006 wurden der Glockenstuhl und die Glocken saniert, außerdem wurde das Kirchenschiff neu verputzt und gestrichen.
– Die Baukosten beliefen sich auf insgesamt 300.000 Euro, wobei die Landeskirche, die Stadt Dresden und die Gemeinde finanzielle Unterstützung leisteten.

4. Architektonische Merkmale
– Die Apostelkirche ist mit Plastiken von Stephan Hirzel und Kurt Dämmig geschmückt.
– Die Dekoration erfolgte im Stil des Backsteinexpressionismus mit rotbraunen Ziegeln.
– Die Taufkapelle ist mit einer Wandgestaltung von Hans Nadler in Sgraffitotechnik ausgeschmückt, auf der Szenen aus dem Leben Jesu dargestellt sind.

5. Das Geläut der Apostelkirche
– Das Geläut der Apostelkirche hat im Laufe der Zeit mehrere Veränderungen erfahren.
– Ursprünglich bestand es aus drei Bronzeglocken, von denen im Ersten Weltkrieg zwei eingeschmolzen wurden.
– Im Jahr 1922 erhielt die Gemeinde zwei neue Glocken, die im Zweiten Weltkrieg erneut abgegeben werden mussten.
– 1955 wurden zwei Gussstahl-Glocken eingebaut, die 2006 durch zwei neue Bronzeglocken ersetzt wurden.

Die Apostelkirche in Dresden-Trachau ist ein bedeutendes sakrales Bauwerk mit einer interessanten Geschichte und einer besonderen architektonischen Gestaltung. Besuchen Sie diese Kirche und lassen Sie sich von ihrer Schönheit beeindrucken.

Quellen:
– Geschichte der Apostelkirche Trachau auf der Homepage der Ev.-luth. Laurentiuskirchgemeinde Dresden
– Apostelkirche Dresden Trachau von Oswin Hempel – Architektur des 20. Jahrhunderts auf www.das-neue-dresden.de
– Neuer Anstrich für die Apostelkirche. sz-online.de (kostenpflichtig), in Dresdner Stadtteilzeitung, Pieschen, 27. August 2020.

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