Die Loschwitzer Kirche – Ein barocker Kirchenbau im Dresdner Stadtteil Loschwitz
Die Loschwitzer Kirche ist eine barocke Kirche im Dresdner Stadtteil Loschwitz. Sie wurde vom Architekten George Bähr, dem Erbauer der Dresdner Frauenkirche, entworfen und war der erste Kirchenbau des Architekten. Der dazugehörige Kirchhof ist eine der wenigen im 18. Jahrhundert neu angelegten Kirchhofanlagen Sachsens, die noch original erhalten sind. Mit einer Fläche von rund 400 Quadratmetern ist er zudem der kleinste Friedhof der Stadt. Sowohl die Loschwitzer Kirche als auch der Kirchhof stehen unter Denkmalschutz.
Die Geschichte der Loschwitzer Kirche reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück, als das Dorf Loschwitz erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Einwohner mussten damals für Gottesdienste und andere kirchliche Anlässe zur Frauenkirche in Dresden gehen, was vor allem im Winter beschwerlich war. Daher beantragten die Dörfer Loschwitz und Wachwitz im Jahr 1702 die Gründung einer eigenen Kirchengemeinde. Der Bau der Loschwitzer Kirche begann schließlich im Jahr 1704 und wurde 1708 abgeschlossen.
Im Laufe der Jahre wurde die Loschwitzer Kirche mehrmals renoviert und modernisiert. Ende des 19. Jahrhunderts entschied sich die Gemeinde schließlich für eine umfassende Renovierung, bei der unter anderem ein neuer Innenanstrich und eine Neugestaltung des Altarraums vorgenommen wurden. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche bei den Luftangriffen auf Dresden im Jahr 1945 schwer beschädigt und brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder.
Nach dem Krieg wurde die Ruine von Schutt befreit und in den folgenden Jahren provisorisch instand gesetzt. Erst in den 1990er Jahren begann der Wiederaufbau der Loschwitzer Kirche. Die Finanzierung erfolgte hauptsächlich durch Spendengelder, unter anderem vom Verein für den Wiederaufbau der evangelischen Kirche in Dresden-Loschwitz e.V. Im Jahr 1994 wurde die wiederaufgebaute Kirche feierlich eingeweiht.
Die äußere Gestalt der Loschwitzer Kirche ist geprägt von ihrem barocken Baustil. Der achteckige Saalbau ist in Altrosa verputzt und wird durch weiße Faschen an den Fenstern betont. Das steile Mansarddach ist mit roten Dachziegeln gedeckt und wird von einem turmartigen Dachreiter mit einer „Welschen Haube“ abgeschlossen.
Im Inneren der Kirche befindet sich eine Wegscheider-Orgel mit einem Manual, Pedal und 20 Registern. Der Altar der Kirche wurde bei der Renovierung Ende des 19. Jahrhunderts weitgehend im Originalzustand belassen, musste jedoch nach dem Brand von 1945 teilweise abgetragen werden. Heute steht vor dem Altar ein provisorischer Altartisch, während die Grabfigur von Christian Gottlieb Kühn an einer Seitenwand aufgestellt ist.
Die Loschwitzer Kirche verfügt zudem über einen Kirchhof, der als einer der wenigen im 18. Jahrhundert neu angelegten Kirchhöfe Sachsens noch original erhalten ist. Der Kirchhof steht ebenfalls unter Denkmalschutz.
Die Loschwitzer Kirche ist ein bedeutendes architektonisches und kulturelles Denkmal in Dresden. Sie erzählt die Geschichte des Dorfes Loschwitz und seiner Bewohner und ist ein Ort der Andacht und des Glaubens für die Gemeinde.
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