„Die Geschichte der Bartholomäus-Kirche in Dresden: Vom Schutzpatron gegen Hautkrankheiten zur wichtigen Versorgungsstätte“

Die Bartholomäus-Kirche in Dresden

Die Bartholomäus-Kirche war eine Kirche in der Wilsdruffer Vorstadt in Dresden. Sie gehörte zum Bartholomäus-Hospital und existierte bis 1839. Die Kirche wurde im 13. oder 14. Jahrhundert erbaut und war die Kirche des Hospitals. Bartholomäus galt als Schutzpatron gegen Hautkrankheiten und seine Reliquie befand sich im Kaiserdom St. Bartholomäus in Frankfurt am Main. Auch nach Dresden kam eine Bartholomäus-Reliquie, da angeblich heilkräftiges Wasser vor dem Wilsdruffer Tor sprudelte.

Mit dem Bevölkerungswachstum im 12. und 13. Jahrhundert nahm die Zahl der Leprakranken zu, weshalb das Hospital und die Kirche eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Kranken spielten. Die erste Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1408, als Umbauten durchgeführt wurden. Im Jahr 1473 wurde ein Altar und ein Friedhof durch den Bischof von Meißen geweiht.

Die Kirche wurde im Jahr 1519 umgebaut und war von einem begrünten Hof umgeben, auf dem sich auch Wohnungs- und Wirtschaftsbauten des Hospitals befanden. Sie diente sowohl als Hospitalkirche als auch als Pfarrkirche für die umliegenden Gemeinden.

Im Zuge der Reformation wurde das Pfarramt der Kirche im Jahr 1539 dem Pfarrer der Gemeinde Plauen übertragen, sodass weitere Gemeinden in die Bartholomäus-Kirche eingepfarrt wurden. Die Kirche wurde jedoch weiterhin für Gottesdienste genutzt, insbesondere für die Kranken des Hospitals.

Im Siebenjährigen Krieg diente die Bartholomäus-Kirche von 1760 bis 1769 als Ersatzkirche für die Annengemeinde, da die Annenkirche durch preußischen Beschuss schwer beschädigt worden war.

1839 wurde die Kirche im Zuge der Anlage des Freiberger Platzes abgerissen und an ihrer Stelle entstanden Mietshäuser. Die Kirche war ein schlichter rechteckiger Bau mit einem kleinen Dachreiter, in dem mehrere Glocken hingen. Der Innenraum war von hölzernen Emporen dominiert und hatte eine einfache Balkendecke.

Die Bartholomäus-Kirche hatte einen Altar mit dem Heiligen Grab, der aus der Busmannkapelle stammte. Über dem Altar befand sich ein Aufbau mit einer geschnitzten Darstellung von Maria mit dem Kind und den Weisen des Morgenlands. Die Kirche hatte zudem eine hölzerne Kanzel, ein steinernes Taufbecken und verschiedene Gemälde und Skulpturen.

Der Kirchhof um die Bartholomäus-Kirche war eine der frühesten Begräbnisstätten in Dresden. Hier wurden nicht nur Gemeindemitglieder, sondern auch Kranke, Arme und Pestleichen bestattet. Der Friedhof verfügte über ein Beinhaus und eine Leichenhalle.

Die Bartholomäus-Kirche spielte eine wichtige Rolle in der Versorgung von Kranken und Armen in Dresden. Sie wurde jedoch im Laufe der Zeit zu klein und wurde schließlich abgerissen. Heute erinnern nur noch einige erhaltene Skulpturen und Grabdenkmäler an die ehemalige Kirche.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert