Die Heilig-Geist-Kirche: Geschichte und beeindruckende Architektur in Dresden-Blasewitz

Die Heilig-Geist-Kirche in Dresden-Blasewitz

Die Heilig-Geist-Kirche ist ein denkmalgeschützter Sakralbau im Dresdner Stadtteil Blasewitz und gehört zu den drei Gotteshäusern der evangelischen Gemeinde. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen die Geschichte und Architektur dieser Kirche näherbringen.

Geschichte:
Blasewitz war seit 1480 Teil der Kreuzkirchgemeinde, deren Diakon auch in Blasewitz für die Seelsorge zuständig war. Gleichzeitig mussten die Blasewitzer Abgaben an die Kreuzkirche zahlen. Erste Gottesdienste fanden ab 1876 in der neuen Schule statt, ab 1879 wurde dort auch Konfirmandenunterricht gegeben. Bereits 1878 entstand der Wunsch nach einer eigenen Kirche in Blasewitz, wofür ein Kirchenbaufonds eingerichtet wurde. Gelder wurden von verschiedenen Organisationen und Privatleuten gesammelt, darunter auch vom St. Petersburger Unternehmer Oscar Richter. Im Jahr 1890 hatte der Kirchenbaufonds bereits einen Betrag von 120.000 Mark erreicht. Am 1. Oktober 1887 wurde Blasewitz eine selbständige Parochie und die Gemeinde erwarb ein Grundstück an der Berggartenstraße für den Bau der Kirche.

Architektur:
Der Architektenwettbewerb wurde von Karl Emil Scherz gewonnen, dessen phantasievoller Kirchenentwurf als Grundlage diente. Der Bau begann am 31. August 1891 mit dem ersten Spatenstich und am 12. Oktober 1891 wurde der Grundstein gelegt. Das Richtfest fand am 6. August 1892 statt und die Kirche wurde schließlich am 15. Oktober 1893 feierlich geweiht. Bei der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 wurde die Kirche von einer Brandbombe getroffen, die jedoch nicht zündete. Dennoch wurden Dach und Fenster beschädigt. In den 1950er Jahren wurden die Schäden beseitigt und während der Renovierung von 1969 bis 1972 erfolgte eine erneute Sicherung der Bausubstanz durch Fritz Steudtner. Dabei wurden jedoch einige Veränderungen vorgenommen, wie die Übermalung der reichen Innenbemalung mit einem hellen Anstrich und die Modernisierung von Altar, Taufstein und Kanzel.

Besonderheiten:
Die Heilig-Geist-Kirche ist ein roter Klinkerbau im neogotischen Stil mit klar gegliederter Fassade. Der Glockenturm auf quadratischem Grundriss ist asymmetrisch vor der Nordseite der Kirche angeordnet und hat einen spitzen Helm mit vier Nebenspitzen. Das Satteldach der Kirche besitzt einen Dachreiter und Zwerchdächer. Das Hauptportal wird von den Figuren des Elias, Johannes des Täufers und einem Christusrelief geschmückt, welche von Friedrich Hecht geschaffen wurden.

Im Inneren bietet die Kirche Platz für zwischen 800 und 1000 Gläubige. Sie ist auf drei Seiten von Emporen umgeben, die seitenschiffartig ausgebildet sind. Auf der Westseite befindet sich eine Christusstatue von Bildhauer Heinrich Epler. Altar, Taufstein und Kanzel wurden bei der Renovierung bis 1972 neu geschaffen und bilden im Kirchenraum ein gleichseitiges Dreieck als Darstellung der Dreieinigkeit.

Die Heilig-Geist-Kirche verfügt über eine Eule-Orgel aus dem Jahr 1954 mit 38 klingenden Registern auf drei Manualen und Pedal. Die Orgel wird auch für Orgelkonzerte genutzt.

Die Heilig-Geist-Kirche ist ein bedeutendes Gotteshaus in Dresden-Blasewitz mit einer interessanten Geschichte und einer beeindruckenden Architektur. Sie lädt Besucher ein, die Atmosphäre des sakralen Raums zu erleben und an den Gottesdiensten und Veranstaltungen teilzunehmen.

Quellen:
– Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Dresden. Aktualisierte Auflage. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2005.
– Jürgen Helfricht: Dresden – Die Geschichte einer Stadt. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2005.
– Wikipedia: Heilig-Geist-Kirche (Dresden)

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