Die Jakobikirche in Dresden – Einst ein Neubau im neoromanischen Stil, heute gestaltete Grünanlage

Die Jakobikirche in Dresden – Ein historischer Kirchenbau

Die Jakobikirche in Dresden war ein neoromanischer Sakralbau, der von 1898 bis 1901 nach Plänen von Jürgen Kröger erbaut wurde. Sie stand auf dem Wettiner Platz in der Wilsdruffer Vorstadt, bis sie im Jahr 1945 zerstört und in den 1950er Jahren abgerissen wurde. Heute erinnert eine gestaltete Grünanlage an dieses bedeutende Bauwerk.

Geschichte der Jakobikirche

Der Ursprung der Jakobikirche geht auf das „Alte Lazarett“ zurück, das seit 1568 am heutigen Wettiner Platz stand. Im Laufe der Zeit wurde eine Betstube zu einer Kapelle erweitert und später zur Stiftskirche umgebaut. Die Kirche gehörte zur Annenkirchgemeinde, die Mitte des 19. Jahrhunderts zur größten Parochie Dresdens wurde. Aufgrund des starken Gemeindewachstums wurde die Jakobigemeinde gegründet und übernahm vorübergehend die baufällige Stiftskirche.

Der Neubau der Jakobikirche

Nach dem Abriss der alten Stiftskirche schrieb die Jakobigemeinde einen Architektenwettbewerb für den Neubau aus. Der Berliner Architekt Jürgen Kröger gewann mit seinem Entwurf und begann im November 1897 mit dem Bau. Bereits im Winter 1899/1900 waren die äußere Verglasung und die Heizungsanlage fertiggestellt, und im Juli 1900 wurde das Kreuz auf die Turmspitze gesetzt. Die Kirche wurde schließlich am 1. Advent 1901 geweiht.

Beschreibung der Jakobikirche

Die Jakobikirche war ein massiver Sandsteinbau im neoromanischen Stil. Sie hatte einen zentralen achteckigen Turm, der im Inneren aus einer Stahlkonstruktion bestand. Der Innenraum bestand aus einem Mittelschiff und zwei Querschiffen mit Emporen. Der erhöhte Altarraum war über Stufen zu erreichen und beherbergte die Terrakotta-Kalkstein-Kanzel. Die Kirche bot Platz für 1300 Menschen und verfügte über eine Orgel mit drei Manualen und 3708 Orgelpfeifen.

Zerstörung und Abriss der Jakobikirche

Am 17. April 1945 wurde die Jakobikirche bei einem schweren Luftangriff auf Dresden stark beschädigt. Obwohl das Mauerwerk stabil war, entschied die Landeskirche nach dem Krieg, die Kirchenruine nicht wieder aufzubauen. Die Ruine wurde 1953 gesprengt und bis 1955 wurden alle Trümmer entfernt.

Die heutige Gestaltung des Wettiner Platzes

Nach dem Abriss der Jakobikirche erstreckte sich jahrzehntelang eine ungestaltete Grünfläche auf dem Wettiner Platz. Erst im Jahr 2011 ließ die Stadt Dresden den Platz neu gestalten. Dabei wurden die beiden reich verzierten Türflügel des Hauptportals, die 1947 geborgen wurden, wettergeschützt als Denkmal am früheren Standort der Jakobikirche aufgestellt. Die Gestaltung der Grünfläche erinnert an den Grundriss der Kirche und die Anordnung der Bänke an das Kirchengestühl.

Die Jakobikirche bleibt somit als historisches Bauwerk in Erinnerung, auch wenn sie nicht mehr existiert. Die gestaltete Grünanlage auf dem Wettiner Platz lädt Besucher dazu ein, sich mit der Geschichte dieses bedeutenden Sakralbaus auseinanderzusetzen.

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