Die Kapelle Gorbitz – Zeugnis der religiösen Vergangenheit des Dresdner Stadtteils

Die Kapelle Gorbitz – Ein historisches Gebäude im Dresdner Stadtteil

Die Kapelle Gorbitz ist ein denkmalgeschützter ehemaliger Kirchenbau im Dresdner Stadtteil Gorbitz. Errichtet zwischen 1876 und 1880, diente das Gebäude zunächst als Diakonenbildungsanstalt und ab 1913 als Gotteshaus für die Gorbitzer Kirchgemeinde. Aufgrund sinkender Mitgliederzahlen wurde die Kapelle im Jahr 2010 entwidmet und steht seitdem leer.

Geschichte der Kapelle Gorbitz

– Die Bewohner von Gorbitz und den Nachbardörfern besuchten lange Zeit die Briesnitzer Kirche, da es in Gorbitz kein eigenes Gotteshaus gab.
– Ab 1872 plante der Diakonieverein der evangelischen Landeskirche den Bau einer Bildungsanstalt für Diakone und Kinder in Gefahr.
– Das Grundstück an der Uthmannstraße wurde 1876 erworben und bis 1880 entstand ein umfangreicher Gebäudekomplex, finanziert durch Spenden.
– Das Hauptgebäude beherbergte Unterrichtsräume, Wohnräume für das Personal und eine Kapelle.
– Nebengebäude wie ein Mädchenwohnheim, Wohngebäude für Jungen und angehende Diakone sowie eine Baumschule und Gärtnerei gehörten zur Anstalt.
– Die Anstalt wurde 1899 nach Moritzburg verlegt, da in Gorbitz keine Erweiterungsmöglichkeiten bestanden.
– Das Gebäude wurde an die Gemeinde Obergorbitz verkauft und ab 1900 als Schule genutzt.
– 1913 wurde die Kapelle zur Kirche der selbstständigen Kirchgemeinde Gorbitz.
– In den 1980er Jahren entstand eine neue Philippus-Kirchgemeinde in Gorbitz, wodurch die Mitgliederzahlen der Gorbitzer Kirchgemeinde sanken.
– Die Kapelle wurde 2010 entwidmet und steht seitdem leer.

Besonderheiten der Kapelle Gorbitz

– Eine Gedenktafel erinnert an den Anstaltsgründer Emil Höhne.
– Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, ebenso wie die Treppen zur Uthmannstraße, die Stützmauern des Grundstücks und der Glockenturm.
– Die Kapelle verfügt über eine Jehmlich-Orgel aus dem Jahr 1914 und Buntglasfenster, gestaltet von Karl Schulz.
– Im Glockenturm hängen drei Stahlglocken, die in Bochum gegossen wurden.

Die Kapelle Gorbitz heute

Nach der Entwidmung der Kapelle war eine Weiternutzung durch die Koreanische Evangelische Gemeinde Dresden geplant, jedoch steht das Gebäude seit 2010 leer. Das westliche Nebengebäude wurde bis 2003 als Schule genutzt. Die Gebäudeausstattung wurde der polnischsprachigen evangelischen Gemeinde in Český Těšín geschenkt.

Quellen:
– Norbert Göller (Hrsg.): Sandstein Verlag, Dresden 2001
– Wikipedia: Gorbitz – Aus der Geschichte eines Dresdner Stadtteils

Die Geschichte der Kapelle Gorbitz ist eng mit der Entwicklung des Stadtteils Gorbitz verbunden. Das denkmalgeschützte Gebäude, das einst als Diakonenbildungsanstalt und später als Kirche diente, erzählt von der religiösen Vergangenheit des Stadtteils. Heute steht die Kapelle leer und wartet auf eine neue Nutzung.

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