Die Kirche Weißer Hirsch – Eine architektonische Kostbarkeit mit historischem Erbe

Die Kirche Weißer Hirsch – Ein historisches Juwel in Dresden

Die Kirche Weißer Hirsch ist eine evangelisch-lutherische Kirche im gleichnamigen Stadtteil von Dresden. Sie wurde im Jahr 1889 nach den Plänen des Architekten Richard Schaeffer erbaut und ist seit der Eingemeindung des Ortes im Jahr 1921 eine der bedeutenden Kirchen Dresdens.

Die Besonderheit der Kirche liegt in ihrer Holzkonstruktion, die sowohl das Dach als auch die Decke des Kirchenraums umfasst. Die sichtbaren Holzbalken weisen dabei Ähnlichkeiten mit der Stabkirche Wang im Riesengebirge auf. Diese einzigartige Bauweise verleiht der Kirche einen besonderen Charme und macht sie zu einem architektonischen Highlight.

Die Geschichte der Gemeinde Weißer Hirsch reicht bis ins Jahr 1704 zurück, als sie zur Loschwitzer Kirche gehörte. Ab 1877 gab es Bestrebungen, eine eigene Kirche für die Gemeinde zu errichten. Unterstützt wurde dieses Vorhaben unter anderem vom kaiserlich-russischen Staats- und Kommerzienrat Nicolaus Stange und dem Rittergutsbesitzer Ludwig Küntzelmann. Letztere stellten auch das Grundstück für den Bau zur Verfügung.

Die Einweihung der Kirche erfolgte schließlich im Juli 1889 als Filialkirche von Loschwitz. Erst ab dem 1. April 1897 bildete die Gemeinde Weißer Hirsch eine eigenständige Kirchgemeinde. Der Entwurf und die Bauausführung lagen in den Händen des Architekten F. Richard Schaeffer, der mit seiner Holzkonstruktion für Aufsehen sorgte.

Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Umbauten und Restaurierungen an der Kirche vorgenommen. Bereits 1890/91 erfolgte der erste Umbau zur Erweiterung der Kirche durch Carl Bruno Seitler. Im Jahr 1908 führte Baurat Richard Schleinitz einen weiteren Umbau durch, bei dem unter anderem das Querschiff angebaut und die hölzerne Deckenkonstruktion farblich gestaltet wurde. Auch der Altarbereich erhielt eine Neugestaltung mit einem Gemälde einer Kreuzigungsszene von Victor Schubert von Soldern.

Im Jahr 1960 wurde der Innenraum der Kirche durch Fritz Steudtner völlig umgestaltet und modernisiert. Dabei gingen jedoch Teile der ursprünglichen Eleganz verloren, die auch durch spätere Restaurierungen nicht wiederhergestellt werden konnten.

Die Kirche Weißer Hirsch ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein kulturelles und historisches Denkmal. Sie ist Teil des Schwesternkirchverbunds Bad Weißer Hirsch, Bühlau und Schönfeld/Weißig. Zudem beherbergt sie eine Orgel aus dem Jahr 1901, die von den Gebrüdern Bruno & Emil Jehmlich erbaut wurde.

Neben der Kirche befindet sich der Waldfriedhof Weißer Hirsch, der im Jahr 1898 eingeweiht wurde. Hier finden sich zahlreiche Grabstätten bekannter Persönlichkeiten wie Heinrich Lahmann, Gründer des Lahmann-Sanatoriums, Johann Carl Müller, Unternehmer der Zigarettenmaschinenfabrik „Universelle“, und Max Arnhold, Gründer des Bankhauses Arnhold.

Die Kirche Weißer Hirsch und der angrenzende Waldfriedhof sind somit nicht nur ein Ort der Andacht, sondern auch ein Ort der Geschichte und des Gedenkens. Sie laden Besucher dazu ein, die einzigartige Architektur und die bedeutenden Persönlichkeiten zu entdecken, die mit diesem Ort verbunden sind.

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