Die Lausaer Kirche in Dresden-Weixdorf
Die Lausaer Kirche ist die Pfarrkirche der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde in Dresden. Sie befindet sich im Stadtteil Lausa, der zur Ortschaft Weixdorf gehört. Die Kirche ist nach Samuel David Roller benannt, der von 1811 bis zu seinem Tod Pfarrer in Lausa war. In der Kirche wurde Wilhelm von Kügelgen konfirmiert, ein bekannter Porträt- und Historienmaler, der Roller später ein literarisches Denkmal setzte.
Die Kirche und der dazugehörige Kirchhof stehen unter Denkmalschutz. Zu den Einzeldenkmalen zählen die Kirche selbst, die Einfriedungsmauer, das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs und des Zweiten Weltkriegs, historische Grabmale sowie die Lutherlinde als Gartendenkmal. Ein weiterer Gedenkbaum, die Dohna-Eiche, ist als Naturdenkmal geschützt.
Die genaue Entstehungszeit der ältesten Lausaer Kirche ist unbekannt. Bereits im Jahr 1346 wurde Lausa als Pfarrdorf im Bistum Meißen erwähnt. Der sorbischstämmige Name deutet darauf hin, dass das Dorf und seine Kirche bereits deutlich älter sind. Vermutlich entstand die hölzerne Kirche bereits im 12. Jahrhundert. Nach den Hussitenkriegen wurde die Kirche im Jahr 1429 zerstört und anschließend als Steinbau wiederaufgebaut.
Seit der Einführung der Reformation in Sachsen im Jahr 1539 ist die Kirchgemeinde evangelisch-lutherisch. Im Laufe der Zeit wurde die Kirche mehrmals umgebaut und erweitert. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt sie schwere Schäden während der schwedischen Besetzung. Nach dem Wiederaufbau in den 1640er und 1650er Jahren erfolgte um 1660 der Anbau der Sakristei. Weitere Anbauten wurden im Jahr 1729 und im 18. Jahrhundert vorgenommen.
Die Lausaer Kirche ist eine Saalkirche mit rechteckigem Grundriss. Sie verfügt über einen quadratischen Turm und einen Haupteingang im Südwestanbau. Die Außenmauern sind verputzt und das Hauptgesims sowie einige Fenster sind rot abgesetzt. Der Turm ist mit Rundbogenfenstern versehen und trägt eine Wetterfahne auf seiner Spitze.
Im Inneren der Kirche befinden sich zweigeschossige Emporen an den Längsseiten des Schiffs sowie eine Orgelempore. Die Saaldecke stammt aus dem 18. Jahrhundert und die Emporen sind mit bildlichen Darstellungen von Szenen der biblischen Geschichte verziert. Der Altar zeigt das Abendmahl mit den zwölf Jüngern und die Kanzel stammt aus dem Jahr 1630.
Auf dem Kirchhof sind verschiedene Gräber und Grabmale erhalten, darunter das Grabmal des Pfarrers Samuel David Roller sowie Gedenkstätten für die Opfer beider Weltkriege. Der Kirchhof wurde im 19. Jahrhundert geschlossen und ist einer der kleineren Friedhöfe in Dresden.
Der Kirchbauverein Weixdorf e.V. wurde im Jahr 2020 gegründet und setzt sich für den Erhalt und die Sanierung der Lausaer Kirche ein. Der Verein organisiert regelmäßige Veranstaltungen wie Sommercafés und beteiligt sich am Tag des Offenen Denkmals.
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