Die Martin-Luther-Kirche in der Dresdner Neustadt

Die Martin-Luther-Kirche ist eine im späten 19. Jahrhundert erbaute Kirche in der Dresdner Neustadt. Sie befindet sich auf dem Martin-Luther-Platz, der ab 1879 errichtet wurde und von zahlreichen Gründerzeithäusern umgeben ist.

Architektur und Ausstattung

Der Sandsteinbau wurde zwischen 1883 und 1887 von Ernst Giese und Paul Weidner errichtet. Die Architektur der Kirche entspricht den Stilmitteln des Historismus und kombiniert neoromanische Stilelemente wie den Rundbogen mit neogotischen Proportionen, zum Beispiel beim Turmhelm des Westturms. Die Kirche ist 54 Meter lang, 27 Meter breit und hat einen Turm von 81 Metern Höhe.

Im Inneren der Kirche befinden sich circa 1400 Sitzplätze, die in drei Schiffe untergliedert sind. Es gibt zudem einen anschließenden Chor und das dominierende Querschiff mit zwei großen seitlichen Rundfenstern. Der neogotische Turmabschluss des Westturms prägt das Erscheinungsbild des Innenraums. Die Bleiglasfenster wurden unter anderem von Anton Dietrich und Bruno Carl Urban entworfen und ausgeführt.

Geschichte

Die Martin-Luther-Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg nur geringfügig beschädigt, wodurch das Innere weitgehend erhalten blieb. Die Turmuhr wurde bereits 1886 bei der Turmuhrenfabrik Bernhard Zachariä in Auftrag gegeben. Die Kirchgemeinde wurde 1887 aus der Dreikönigskirchgemeinde heraus gebildet und ist seit 1999 mit dieser und zwei weiteren Gemeinden im Kirchspiel Dresden-Neustadt vereint.

Die Orgel der Martin-Luther-Kirche wurde 1887 von dem Orgelbauer Carl Eduard Jehmlich erbaut. Im Laufe der Zeit wurde sie erweitert und verfügt heute über 60 Register auf drei Manualen und Pedal. Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Kirchgemeinde aufgrund des Erlasses zur Ablieferungspflicht von Bronzeglocken zwei Glocken abgeben. Mit der verbliebenen bronzenen Glocke bildet die Kirche heute einen D-Dur-Dreiklang.

Sanierung

Im Jahr 2016 wurde der Turm der Martin-Luther-Kirche für ca. 1,7 Mio. € komplett saniert, die Arbeiten wurden im Juni 2017 abgeschlossen. Dadurch erstrahlt der Turm nun wieder in neuem Glanz und ist für Besucher zugänglich.

Quellen:
– Fritz Löffler: Das alte Dresden – Geschichte seiner Bauten
– Festschrift anlässlich des 100 Kirchweihjubiläums i.J.1987 herausgegeben vom Kirchenvorstand der Martin-Luther-Gemeinde Dresden-Neustadt
– Artikel „Nach Sanierung-Turm der Martin-Luther-Kirche öffnet am Freitag wieder“ auf sz.-online.de, abgerufen am 22. November 2016.
– Rainer Thümmel: Glocken in Sachsen. Klang zwischen Himmel und Erde.
– Beschreibung der Jehmlich-Orgeln in der Orgeldatenbank Organindex

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