Die Schlosskirche Lockwitz – Ein historisches Juwel verbindet Kirche und Schloss

Die Schlosskirche Lockwitz – Ein historisches Juwel in Dresden

Die Schlosskirche Lockwitz ist ein im Kern spätgotischer Sakralbau im Dresdner Stadtteil Lockwitz und die einzige evangelisch-lutherische Kirche Dresdens, die baulich mit einem Schloss verbunden ist. Mit ihrer langen Geschichte und ihrer beeindruckenden Architektur zieht sie Besucher aus nah und fern an.

Geschichte der Schlosskirche

Die Geschichte der Schlosskirche reicht vermutlich bis ins 13. Jahrhundert zurück, als in Lockwitz bereits eine katholische Kapelle existierte. Nach der Reformation im Jahr 1539 wurde die Kapelle geschlossen, jedoch 1622 von Rittergutsbesitzer Johann Georg von Osterhausen wiederentdeckt und zu einer evangelischen Kirche umgebaut. Im folgenden Jahr erhielt Lockwitz den Status einer selbstständigen Kirchgemeinde.

Im Jahr 1690 erwarb Geheimrat Gotthelf Friedrich von Schönberg das Rittergut Lockwitz und initiierte einen barocken Umbau der Kirche. Dabei wurde der östliche Kirchturm abgetragen und der westliche Schlosstrakt zu einem Kirchturm umgebaut, um eine Verbindung zwischen Kirche und Schloss herzustellen.

Restaurierungen und Ausstattung

Im Laufe der Jahre wurde die Schlosskirche mehrmals restauriert, zuletzt im Jahr 2018 mit staatlichen Mitteln, Zuwendungen der Landeskirche und Spenden aus der Kirchgemeinde sowie von Privatpersonen. Dabei wurden das Kirchendach und die gesamte Fassade restauriert.

Die Kirche selbst ist ein langgestreckter Putzbau mit Satteldach. Das Hauptportal befindet sich an der Nordseite und ist mit dem Wappen der Schönbergs geschmückt. Der Innenraum bietet Platz für rund 400 Gläubige und ist mit einer flachen Decke und einem nachgebildeten Kreuzrippengewölbe aus Holz versehen. Die Wände werden von zweigeschossigen Emporen im Norden und Süden sowie einer Orgelempore im Osten eingenommen. In der Patronatsloge im Westen befinden sich zwei gemalte Epitaphien.

Besonders sehenswert ist der Sandstein-Altar aus dem Jahr 1627, der eine Kreuzigungsdarstellung zeigt. Die Kanzel, vermutlich aus dem späten 17. Jahrhundert, ist mit Akanthusblättern verziert. Die Kirche beherbergt zudem eine Jehmlich-Orgel aus dem Jahr 1939 mit 23 Registern und 1284 Pfeifen.

Einzigartige Verbindung von Kirche und Schloss

Die Schlosskirche Lockwitz besticht nicht nur durch ihre architektonische Schönheit, sondern auch durch ihre einzigartige Verbindung von Kirche und Schloss. Der quadratische Glockenturm im Westen des Gebäudes verbindet die beiden Bauwerke miteinander und war zur damaligen Zeit eine Besonderheit.

Besuchen Sie die Schlosskirche Lockwitz

Die Schlosskirche Lockwitz ist ein bedeutendes historisches Bauwerk in Dresden und lädt Besucher dazu ein, ihre beeindruckende Architektur und ihre reiche Geschichte zu entdecken. Tauchen Sie ein in die Welt vergangener Zeiten und lassen Sie sich von der Schönheit dieser Kirche verzaubern.

Quellen:
– Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Aktualisierte Auflage. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2005, S. 174–175.
– Jürgen Helfricht: Dresden und Umgebung. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2005, S. 82.
– Lars Herrmann: Die Schlosskirche Lockwitz auf dresdner-stadtteile.de
– Geschichte der Schlosskirche Lockwitz auf kirche-dresden.de

Bildquelle: Wikimedia Commons

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