Die Silberkapelle im Taschenbergpalais – Ein restauriertes Kleinod der Rokoko-Architektur

Die Kapelle im Taschenbergpalais – Ein historisches Juwel in Dresden

Die Kapelle im Taschenbergpalais, auch bekannt als Silberkapelle, wurde zwischen 1756 und 1763 für die Kurprinzessin Maria Antonia von Bayern erbaut. Sie war ein bedeutendes Werk des Rokoko und wurde von renommierten Künstlern wie François de Cuvilliés, Julius Heinrich Schwarze, Joseph Deibel, Johann Joseph Hackl und Johann Adolph Pöppelmann gestaltet.

Leider wurde die Kapelle während der Luftangriffe auf Dresden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Beim Wiederaufbau des Taschenbergpalais wurden die Räume der Kapelle in veränderter Form wiederhergestellt. Heute dient sie als orthodoxer Kirchenraum und wird für Trauungen und Taufen genutzt.

Die Kapelle erhielt ihren Namen aufgrund ihrer typischen Rokoko-Farbgebung in Hellgrün und Silber, die eine „Rokoko-Dekoration auf ihrem Höhenpunkt“ zeigte. Sie erstreckte sich über zwei Stockwerke des Taschenbergpalais und war ein fünfachsiger hoher Raum. Im ersten Geschoss befand sich der Eingang zur Brüdergasse, während das zweite Geschoss durch eine Loge mit sechs Bögen bereichert wurde.

Die Decken der Kapelle waren streng von den Wänden getrennt, was typisch für das Dresdner Rokoko war. Dennoch wurden die geraden Decken und Wände durch zarte und bewegte Stuckaturen miteinander verbunden. Eine schmale Stuckleiste am Übergang zwischen Decke und Wand betonte eher die Verbindung als die Abgrenzung.

Beim Wiederaufbau des Taschenbergpalais wurde zwar die Einrichtung einer Hauskapelle in Betracht gezogen, jedoch wurde der zerstörte Raum nicht wiederhergestellt. Stattdessen entwarf die Künstlerin Jakoba Kracht einen schlichten und modernen orthodoxen Kirchenraum. Die Ikonostase, die wichtigste Wand in einer orthodoxen Kirche, wurde von ihr mit Schnitzereien und Gold geschmückt.

Die Kapelle im Taschenbergpalais ist ein beeindruckendes Zeugnis der Rokoko-Architektur in Dresden. Trotz ihrer Zerstörung im Krieg wurde sie liebevoll wiederaufgebaut und erstrahlt heute in neuem Glanz. Besucher können den sakralen Raum besichtigen und sich von seiner Schönheit und Geschichte begeistern lassen.

Quellen:
– Fritz Löffler: Das alte Dresden – Geschichte seiner Bauten
– Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler
– Bildergalerie der Hauskapelle des Taschenbergpalais auf [Webseite]
– Informationen zur Lizenz und den Urhebern der Mediendateien auf Wikipedia

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