Die St.-Michaels-Kirche in Dresden-Bühlau: Ein Ort der Schönheit und Geschichte

Die St.-Michaels-Kirche in Dresden-Bühlau

Die St.-Michaels-Kirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche im Dresdner Stadtteil Bühlau. Sie wurde 1897/1898 als zweite Kirche des Ortes erbaut und ist seit der Eingemeindung Bühlaus im Jahr 1921 eine der Dresdner Kirchen. Der neogotische Bau mit einem 43 Meter hohen Turm wurde vom Architekten Woldemar Kandler entworfen und am 29. Oktober 1899 geweiht.

Geschichte:
Die Erlöserkirche in Bühlau wurde Ende des 19. Jahrhunderts für die Bewohner von Bühlau und Rochwitz erbaut. Zuvor mussten die Gläubigen beider Ortschaften die Kirchen in Weißig bzw. Schönfeld besuchen. Ab 1890 fanden die Gottesdienste vorübergehend in der Bühlauer Schule statt, bis schließlich der Bau der Kirche beschlossen wurde. Der erste Spatenstich erfolgte am 21. Juli 1898 und die Weihe fand am 29. Oktober 1899 statt.

Architektur:
Der neogotische Bau der St.-Michaels-Kirche ist im Klinkerstil gehalten und weist Jugendstil-Elemente auf. Die Außenmauern sind mit rötlichen Backsteinen verblendet. Sowohl das Kirchendach als auch die Turmhaube bestehen aus Holz, ebenso wie die Emporen und die Decke des Kirchenraums. Der Innenraum wurde in den Jahren 1974–1980 erneuert und bietet Platz für etwa 620 Personen.

Ausstattung:
Der Altar, die Kanzel und das Lesepult stammen noch aus der Erbauungszeit und sind mit Paramenten des Grafikers Albrecht Ehnert versehen. Um 1980 gestaltete Ehnert auch die Glasfenster im Altarraum, die die Erzengel Michael, Gabriel und vermutlich Uriel darstellen. Die Kirche beherbergt zudem eine Orgel aus dem Jahr 1904, die von den Gebrüdern Bruno & Emil Jehmlich geschaffen wurde. Die Orgel wurde 1999 von der Erbauerfirma generalüberholt.

Renovierungen:
In den Jahren 1973 bis 1980 wurden der Turm und das Kirchenschiff saniert, der Altar neugestaltet und die Orgel überholt. Bei der Renovierung von 2022/23 wurden weitere Maßnahmen ergriffen, wie die Sicherung des Orgelbogens durch Zuganker, eine erneute Überholung der Orgel, eine denkmalgerechte Neuausmalung des Kirchenraums und die Erneuerung der Elektroinstallation.

Friedhof:
Hinter der Kirche befindet sich ein Friedhof, der zeitgleich mit dem Bau der Kirche angelegt wurde. Der Friedhof verfügt über eine kleine Friedhofskapelle, ebenfalls nach einem Entwurf von Woldemar Kandler. Im Jahr 1938 erhielt der Friedhof zudem eine größere Kapelle, die mit einer kleinen Jehmlich-Orgel ausgestattet wurde.

Glocken:
Die St.-Michaels-Kirche verfügt über drei Stahlguss-Glocken vom Bochumer Verein, die im Jahr 1922 installiert wurden. Zuvor mussten im Rahmen der Glockenbeschlagnahmen im Jahr 1917 zwei große Bronzeglocken abgegeben werden. Eine verbliebene Bierling-Glocke wurde nach Ruppertsgrün gebracht.

Kriegerdenkmal:
Vor der Kirche befindet sich ein Kriegerdenkmal, das vom Bildhauer Josef Häsler geschaffen und 1922 aufgestellt wurde. Ein Wettin-Gedenkstein von 1890, der einst bei der Kirche stand, wurde 1947 entfernt.

Die St.-Michaels-Kirche in Dresden-Bühlau ist ein bedeutendes sakrales Bauwerk mit einer reichen Geschichte und einer beeindruckenden Ausstattung. Sie lädt Besucherinnen und Besucher dazu ein, die Schönheit und Ruhe des Kirchenraums zu erleben und sich mit der Geschichte des Ortes auseinanderzusetzen.

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