Schönborner Kirche in Dresden: Ein altes Gotteshaus mit besonderer Geschichte und Architektur

Die Schönborner Kirche in Dresden

Die Schönborner Kirche ist ein Gotteshaus der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde in der Ortschaft Schönborn im Nordosten von Dresden. Die schlichte Kirche, ein Schuppen und die Kirchhofsmauer stehen unter Denkmalschutz. Der Name der Kirche bezieht sich auf die Empore, die mit Bildtafeln ausgeschmückt ist und die alttestamentarischen 10 Gebote darstellt. Besonders hervorzuheben ist eine Tafel mit dem Namen „Das elfte Gebot“, auf der das Gebot der Nächstenliebe aus dem Neuen Testament zu finden ist.

Geschichte:
Bereits im 13. Jahrhundert stand an dieser Stelle eine romanische Kapelle. Im Jahr 1607 wurde an ihrer Stelle eine Kirche erbaut, die jedoch 1652 einem Brand zum Opfer fiel. Daraufhin entstand von 1653 bis 1664 der heutige Kirchenbau, der Elemente der Vorgängerbauten integriert. Im Jahr 2010 wurde die Spitze des Dachreiters durch einen Tornado beschädigt, aber 2012 wieder instand gesetzt.

Architektur:
Das Kirchenschiff wurde auf rechteckigem Grund erbaut und besteht aus dickem Bruchsteinmauerwerk, das vermutlich bereits im 13. Jahrhundert entstand. Nach dem Brand im Jahr 1652 erhielt das Schiff einen quadratischen Altarraum. Die Sakristei, die sich nordöstlich an das Schiff anschließt, scheint älter zu sein und weist ein rippenloses Kreuzgratgewölbe aus dem 15. Jahrhundert auf. Die Rundbogenfenster sind klein und stammen noch aus der romanischen Bauzeit. Auf dem Satteldach befindet sich ein achteckiger Dachreiter mit geschweifter Haube.

Ausstattung:
Im Inneren der Kirche befindet sich eine Empore, die 1653 erbaut wurde, sowie eine gegenüberliegende Kanzel aus derselben Zeit. Die Emporenbilder wurden 1928 von Georg Gelbke gemalt, der auch für das Lutherbild der Kirche verantwortlich ist. Der Altar wurde 1664 errichtet und zeigt eine Abendmahlsdarstellung, eine Kreuzigungsszene und die Auferstehung. Die Kirche besitzt außerdem eine Orgel aus dem Jahr 1832, die 2018 von Wilhelm Rühle restauriert wurde.

Kirchhof:
Der Kirchhof umgibt die Schönborner Kirche und wird von einer denkmalgeschützten Mauer begrenzt. Mit einer Fläche von 1.560 m² zählt er zu den kleinsten Friedhöfen in Dresden.

Die Schönborner Kirche ist ein bedeutendes Kulturdenkmal in Dresden und lädt Besucher dazu ein, die Geschichte und Architektur des Gotteshauses zu entdecken.

Quellen:
– Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen – Denkmaldokument
– Thomas Drendel: Erfanden die Schönborner ein elftes Gebot?
– Kai Tempel: Dörfer in Dresden von A bis Z
– Stefanie Gerike: Allgemeines Künstlerlexikon
– Georg Dehio (Begründer): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler

Hinweis: Dieser Text basiert auf dem Artikel „Schönborner Kirche“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported (CC-BY-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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