Franz Rädlein – Meister der Holzbildhauerei und Modellbaukunst in Dresden

Franz Rädlein – Ein bedeutender Modelleur und Holzbildhauer aus Dresden

Franz Rädlein (* 17. Oktober 1890 in Dresden; † 7. Juni 1966 in Weixdorf) war ein deutscher Modelleur und Holzbildhauer, der für seine herausragenden Werke bekannt war. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick über das Leben und die Arbeit von Franz Rädlein geben.

1. Ausbildung und frühe Karriere
Nach dem Besuch der Grundschule begann Franz Rädlein eine Bildhauerlehre bei der renommierten Dresdner Innenausstattungsfirma Udluft und Hartmann. Bereits während seiner Ausbildung konnte er an bedeutenden Projekten wie der Christuskirche in Dresden-Strehlen und dem Neuen Rathaus in Dresden mitwirken.

2. Studium und Kriegsdienst
Nach Abschluss seiner Lehre im Jahr 1909 arbeitete Rädlein als Modelleur in der Bildhauerwerkstatt Kluth in Weinböhla bei Dresden. Er war auch an der Ausgestaltung der I. Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden im Jahr 1911 beteiligt. Von 1912 bis 1914 studierte er an der Dresdner Kunstakademie unter den renommierten Professoren Hugo Spieler und Karl Groß. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Freiwilliger im Sächsischen Feldtartillerie-Regiment Nr. 48 und wurde schwer verwundet.

3. Weiterer Werdegang
Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage nach dem Krieg konnte Rädlein seine Arbeit in Dresden nur schwer fortsetzen. Daher zog er nach Allendorf in Hessen, wo er sein eigenes Atelier gründete. Dort schloss er 1921 seine Ausbildung zum Holzbildhauermeister ab. Im gleichen Jahr zog er nach Krummhübel im Riesengebirge, wo er an der berühmten Holzschnitzschule Bad Warmbrunn arbeitete und diese bis 1924 leitete.

4. Rückkehr nach Dresden
Im Jahr 1925 kehrte Rädlein auf das elterliche Grundstück in Lausa bei Dresden zurück. In Klotzsche fand er eine neue Tätigkeit an der im Bau befindlichen Sächsischen Landesschule. Dort arbeitete er zusammen mit anderen Bildhauern und Modelleuren an der Innenausstattung des Gebäudes.

5. Spätere Jahre und Anerkennung
Von 1927 bis 1937 war Rädlein am Deutschen Hygiene-Museum tätig und fertigte Anschauungs- und Demonstrationsmodelle an, darunter auch Entwürfe des Gläsernen Menschen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er zum Kriegsdienst einberufen, kehrte jedoch nach dem Krieg nach Lausa zurück. Aufgrund der neuen politischen Verhältnisse erhielt er Aufträge von Großbetrieben und dem staatlichen Kulturbund der DDR. Er restaurierte Denkmäler, fertigte Kopien nach Vorlagen an und führte denkmalpflegerische Arbeiten durch.

Franz Rädlein hinterließ ein bedeutendes künstlerisches Erbe in Dresden und Umgebung. Seine Werke sind noch heute in verschiedenen Kirchen und Museen zu bewundern. In Anerkennung seiner Leistungen wurde eine Straße in Dresden nach ihm benannt.

Quellen:
– Freundeskreis Heimatgeschichte Lausa – Weixdorf und Umgebung im Heimatverein Weixdorf e. V. Nr. 7/2013.
– Freundeskreis Heimatgeschichte Lausa – Weixdorf und Umgebung im Heimatverein Weixdorf e. V. Nr. 8/2013.
– Archiv der Hochschule für Bildende Künste Dresden.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 31. Juli 2023 um 15:45 Uhr bearbeitet und steht unter der Lizenz „Creative-Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“. Weitere Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien können durch Anklicken dieser abgerufen werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert