Johannes Peschel, geboren 1931 in Kamenz, ist ein renommierter sächsischer Bildhauer. Sein Vater, Johann Peschel, war ebenfalls Bildhauer und prägte seine künstlerische Entwicklung. Nachdem er von 1947 bis 1949 den Beruf des Steinmetzes erlernt hatte, arbeitete Peschel in Dresden als Bildhauer in der Denkmalpflege. Von 1953 bis 1958 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und ist seit 1959 als freischaffender Künstler tätig. Er ist mit der Dresdner Künstlerin Eva Peschel verheiratet.
Das Schaffen von Johannes Peschel umfasst eine Vielzahl von Werken, von Kleinplastiken bis hin zu großformatigen Objekten. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf architekturbezogenen Kunstwerken und denkmalpflegerischen Arbeiten. So war er beispielsweise gemeinsam mit Vinzenz Wanitschke an der Restaurierung des Altars der Dresdner Frauenkirche beteiligt. Im Jahr 1955 schuf er zusammen mit Wanitschke Schlusssteine am Gebäude der Jungen Garde im Großen Garten. Eine weitere bedeutende Arbeit ist die Ernst-Thälmann-Gedenkstätte zum 100. Geburtstag von Ernst Thälmann am heutigen Strehlener Platz.
In Dresden sind zahlreiche Bronzeplastiken von Johannes Peschel zu finden. Vor dem Haupteingang des Marie-Curie-Gymnasiums auf der Zirkusstraße steht eine Bronzeplastik aus dem Jahr 1964, die einen Lehrer und eine Schülerin beim Polytechnischen Unterricht darstellt. Auch vor der Grundschule am Terrassenufer 18 befindet sich eine von Peschel geschaffene Bronzeplastik aus dem Jahr 1965, die eine trommelnde Figur aus Bertolt Brechts Werk zeigt. Leider ist seine Bronzeplastik aus dem Jahr 1969 im Touristengarten hinter den Hotels an der Prager Straße derzeit entfernt.
Weitere Werke von Johannes Peschel sind unter anderem der Zementblock am Haus der Presse aus dem Jahr 1975 sowie eine Gedenkstelle an die Haftanstalt Mathildenstraße, die im Jahr 1975 errichtet wurde. Letztere wurde aufgrund von Leitungsarbeiten im Jahr 2009 an die Einmündung Rietschelstraße, Ecke Pillnitzer Straße, umgesetzt. Auch außerhalb von Dresden hat Peschel Spuren hinterlassen, wie beispielsweise das Relief auf dem Gelände des Textilkombinates in Cottbus im Jahr 1976 oder die Skulptur einer sorbischen Sagengestalt, des Wassermanns, im Jahr 1987.
Johannes Peschel war zudem an verschiedenen Kunstausstellungen beteiligt, darunter die VII., IX. und X. Kunstausstellung der DDR in Dresden sowie Ausstellungen in Leipzig, Berlin und Suhl.
Das Schaffen von Johannes Peschel ist ein wichtiger Bestandteil der Dresdner Kunstszene und prägt das Stadtbild mit seinen architekturbezogenen Kunstwerken und denkmalpflegerischen Arbeiten. Seine Werke sind Zeugnisse der Kunstgeschichte und tragen zur kulturellen Vielfalt Dresdens bei.
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