Karl Lüdecke – Ein Künstler aus Dresden
Karl Lüdecke (* 10. Februar 1896 in Erfurt; † 26. November 1977 in Augsburg) war ein deutscher Zeichner und Bildhauer. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick über das Leben und Werk dieses Künstlers geben.
Geboren und aufgewachsen als Sohn des Holzbildhauers Fritz Lüdecke, verbrachte Karl Lüdecke seine Kindheit und Schulzeit in Erfurt. Dort studierte er an der staatlichen Städtischen Kunst- und Gewerbeschule. Im Jahr 1918 bis 1922 setzte er sein Studium an der Kunstakademie Dresden fort, wo er Schüler bei renommierten Künstlern wie Robert Diez, Karl Albiker und Selmar Werner war.
Bereits im Jahr 1920 beteiligte sich Lüdecke an einer Kunstausstellung in Dresden. Seine Arbeiten wurden auch für die Gartenausstellung in Dresden im Jahr 1926 ausgewählt, wo er zwei Kolossalplastiken an der Villa Rosenhof schuf. Er war Mitglied der Künstlergruppe Die Schaffenden und der Künstlergruppe Aktion, die zur Dresdner Sezessionsbewegung gehörten.
Lüdecke nahm regelmäßig an Ausstellungen teil, wie zum Beispiel im Jahr 1933 mit dem Deutschen Künstlerbund und der Künstlervereinigung Dresden. Im Jahr 1935 präsentierte er seine Plastik auf einer Kunstausstellung in Dresden. Leider wurden während der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ im Jahr 1937 drei Skulpturen und sechs Zeichnungen Lüdeckes aus der Skulpturensammlung und dem Stadtmuseum Dresden beschlagnahmt.
Nach den Bombenangriffen auf Dresden zog Lüdecke nach Augsburg um. Doch bereits 1945/1946 war er wieder in Dresden vertreten, unter anderem auf der Ausstellung „Freie Künstler. Ausstellung Nr. 1“ in der Kunstakademie Dresden. In den folgenden Jahren konnte er seine Arbeit bei der künstlerischen Gestaltung des Dresdner Stadtzentrums fortsetzen, dank der Unterstützung des Bildhauers Eugen Hoffmann.
Trotzdem blieben die politischen Auseinandersetzungen bestehen und am 6. Juni 1961 verließ Lüdecke Dresden endgültig und kehrte nach Augsburg zurück. Im Laufe seiner Karriere schuf er eine Vielzahl von Werken, darunter Porträts, Bauplastiken, Kleinplastiken, Reliefs und große Standbilder aus verschiedenen Materialien.
Einige seiner Werke sind bis heute erhalten geblieben, wie zum Beispiel eine Bronzeplastik aus dem Jahr 1930, die auf der Jahresausstellung des Sächsischen Kunstvereins in Dresden gezeigt wurde. Auch eine Holzskulptur aus dem Jahr 1947 wurde auf der Ersten Ausstellung Dresdner Künstler in Dresden präsentiert. Eine Sandsteinskulptur mit dem Titel „Mensch und Woge – Bändigung und Verwendung des Wassers“ befindet sich an der TU Dresden.
Karl Lüdecke hinterließ ein bedeutendes künstlerisches Erbe, das sowohl in Dresden als auch in anderen Städten bewundert werden kann. Seine Werke zeugen von seinem Talent und seiner Leidenschaft für die Bildhauerei.
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