Ursula Sax – Eine renommierte Bildhauerin mit facettenreichem Werk

Ursula Sax – Eine renommierte Bildhauerin mit facettenreichem Werk

Ursula Sax, geboren am 27. Juli 1935 in Backnang, ist eine deutsche Bildende Künstlerin und Bildhauerin. Sie studierte zwischen 1950 und 1955 Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Anschließend setzte sie ihre Studien von 1956 bis 1960 an der Hochschule der Künste in Berlin fort, wo sie Meisterschülerin von Hans Uhlmann wurde. Ab dem Jahr 1960 arbeitete Sax freischaffend in Berlin und erhielt bereits im selben Jahr ein Reisestipendium des Kultursenats in Berlin für Griechenland sowie ein Stipendium des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie.

Im Laufe ihrer Karriere hatte Ursula Sax verschiedene Gastprofessuren inne, unter anderem an der Hochschule der Künste Berlin (1985/1986 und 1989) sowie an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (ab 1990). Ab dem Jahr 1993 war sie Professorin an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Nach ihrer Emeritierung im Jahr 2000 begann Sax wieder freischaffend zu arbeiten. Zuvor lebte und arbeitete sie in Radebeul, bevor sie zu Beginn des Jahres 2013 nach Berlin zurückkehrte.

Ursula Sax nahm zwischen 1966 und 1996 als Mitglied des Deutschen Künstlerbundes an insgesamt zwölf DKB-Jahresausstellungen teil. Ihr facettenreiches Werk gliedert sich in verschiedene Abschnitte, in denen sie sich jeweils über mehrere Jahre einem bestimmten Material zuwandte. In einer frühen Phase von 1954 bis etwa 1962 schuf sie Skulpturen aus Holzstämmen, sogenannte Kernskulpturen, die um eine Achse organisiert waren. Von 1957 bis 1960 arbeitete sie mit Eisen und von 1970 bis 1980 fertigte sie Skulpturen und innenräumliche Konstruktionen aus Holz, wie Balken und Bretter. In den Jahren 1991 bis 1996 realisierte Ursula Sax Windskulpturen und Fahnen aus Stoff sowie Wind- und Luftkleider, die im Rahmen von Performances auf öffentlichen Plätzen und Theaterbühnen in Bewegung aufgeführt wurden.

Von Anfang an interessierten Sax die Bedingungen der Bildhauerei und deren Umgang mit skulptural-räumlichen Themen sowie eine ausdrückliche Beziehung zu architektonischen Räumen. Daraus entwickelten sich zahlreiche Skulpturen im öffentlichen Raum, wie beispielsweise die Großskulptur am Berliner Messegelände. Neben den räumlichen Werken aus schweren Materialien gibt es auch Werkgruppen mit Arbeiten auf und aus Papier.

Während es anfangs Ursula Sax mehr um Form und Räumlichkeit ging, konzentriert sie sich in ihren neuesten Arbeiten, wie beispielsweise den Kruzifixen aus Packpapier und Grafiken mit Zahlen, auf das Thema Zeit und Vergänglichkeit.

Ursula Sax erhielt im Jahr 1960 ein Stipendium des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI und war 1998 Ehrengast in der Villa Massimo in Rom. Sie nahm an zahlreichen Ausstellungen teil und ihre Werke sind in verschiedenen Literaturquellen dokumentiert.

Quellen:
– Patrick-Daniel Baer: Ursula Sax. Verlag der Kunst, Dresden 2002.
– Marc Fredric Gundel: Werk Sax: Werkverzeichnis der Bildhauerin Ursula Sax. Dissertation Universität Heidelberg, Heidelberg 1995.
– Literatur von und über Ursula Sax im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
– vorschau-rueckblick.de: Zum 80. Geburtstag von Prof. Ursula Sax.
– Karin Gerhardt: Das Interesse an der Radebeuler Kunstsammlung wächst. In: Radebeuler Monatshefte e.V., Januar 2013.
– kuenstlerbund.de: Ausstellungsbeteiligungen / Sax, Ursula.

Dieser Text wurde zuletzt am 7. Juni 2023 um 20:56 Uhr bearbeitet und steht unter der Lizenz „Creative-Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“. Weitere Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien können durch Anklicken dieser abgerufen werden.

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