Wilhelm Landgraf – Ein Stück Dresdens künstlerisches Erbe

Wilhelm Landgraf – Ein bedeutender Bildhauer aus Dresden

Wilhelm Landgraf war ein deutscher Zeichner und Bildhauer, der am 28. November 1913 in Lößnitz geboren wurde und am 16. Oktober 1998 in Dresden verstarb. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick über das Leben und Werk dieses talentierten Künstlers geben.

Geburt und Ausbildung
Wilhelm Landgraf wurde als Sohn von Johannes Landgraf und Selma Schuster in der Bergstadt Lößnitz im Erzgebirge geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Lößnitz absolvierte er eine Ausbildung an der Zeichenschule in Schneeberg. Von 1932 bis 1935 arbeitete er als Musterentwerfer in der Textilindustrie, bevor er ein Studium an der Dresdner Kunstakademie bei Karl Albiker absolvierte.

Kriegsdienst und Rückkehr nach Dresden
Während des Zweiten Weltkriegs diente Wilhelm Landgraf als Soldat und wurde bei der Schlacht um Bautzen schwer verwundet. Nach seiner Genesung kehrte er nach Dresden zurück und nahm seine künstlerische Tätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste wieder auf. In den Jahren 1947 bis 1949 beendete er sein Studium bei Reinhold Langner und Eugen Hoffmann.

Arbeit an der Wiederherstellung von Baudenkmälern
In Zusammenarbeit mit Hans Nadler vom Sächsischen Landesamt für Denkmalpflege war Wilhelm Landgraf maßgeblich an der Bergung und Wiederherstellung von zerstörten bildhauerischen Kunstwerken beteiligt. Besonders im Zwinger, im Dresdner Schloss, in der Innenstadt Dresdens und im Barockgarten Großsedlitz wurden Bruchstücke geborgen, analysiert und katalogisiert. Dadurch legte er den Grundstein für die Wiederherstellung dieser einzigartigen Baudenkmäler.

Freischaffende Tätigkeit und Auszeichnungen
Ab 1949 arbeitete Wilhelm Landgraf als freischaffender Künstler. Von 1969 bis 1979 war er wissenschaftlicher Oberassistent an der TU Dresden. Er übernahm das Atelier des Bildhauers Georg Curt Bauch in Dresden-Loschwitz und später das Atelier seines Schwiegervaters Walter Flemming in Dresden-Cotta. Im Jahr 1994 startete der Künstlerbund Dresden e.V. eine Ausstellungsreihe mit Werken von Wilhelm Landgraf.

Wilhelm Landgraf erhielt während seiner Karriere mehrere Auszeichnungen für seine künstlerischen Leistungen. Unter anderem wurde er mit der Ehrenmedaille „Erbauer des Stadtzentrums Dresden“ der Stadt Dresden (1969) und dem Banner der Arbeit für die Mitwirkung am Wiederaufbau der Semperoper in Dresden (1985) ausgezeichnet.

Lebensende und Vermächtnis
Wilhelm Landgraf verstarb am 16. Oktober 1998 nach kurzer Krankheit in Dresden und wurde auf dem Inneren Briesnitzer Friedhof beigesetzt. Sein künstlerisches Erbe wird durch eine Gedächtnisausstellung zum 100. Geburtstag in seiner Geburtsstadt Lößnitz sowie durch den Nachlass in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden gewürdigt.

Wilhelm Landgraf hinterließ ein umfangreiches Werk, das von Zeichnungen über Reliefs bis hin zu Skulpturen reicht. Seine Werke sind in verschiedenen Museen und Ausstellungen zu sehen, darunter das Schlossberg-Museum in Chemnitz und das Stadt- und Heimatmuseum Glauchau.

Wir möchten Ihnen mit diesem Artikel einen Einblick in das Leben und Schaffen von Wilhelm Landgraf geben. Seine Werke tragen zur kulturellen Vielfalt Dresdens bei und sind ein bedeutender Teil des künstlerischen Erbes dieser Stadt.

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