Der Sachsenplatz entstand ab 1875 im Zuge des Baus der Albertbrücke am Altstädter Brückenkopf der neuen Elbquerung. Die östliche Seite wurde von der 1880/81 errichteten Jägerkaserne beansprucht, während repräsentative Wohn- und Geschäftshäuser im Stil der Neorenaissance die Süd- und Westseite dominierten. Die Pläne für diese beeindruckenden Platzanlagen der Gründerzeit stammen von Hermann August Richter und wurden durch das Architektenbüro Oswald Haenel und Bruno Adam umgesetzt. Neben Wohnungen in den oberen Etagen bot der Platz zahlreiche Geschäfte sowie die renommierte Gaststätte „Amtshof“ (Nr. 2).
Die eigentliche Platzanlage wurde parkartig gestaltet und erhielt später aufgrund ihrer Nähe zur Jägerkaserne militärische Gedenkstätten. Vor der Kaserne stand eine im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 erbeutete französische Mitrailleuse, eine Vorläuferin des Maschinengewehrs. In der Nähe wurde 1913 das Kolonialkriegerdenkmal eingeweiht, das nach 1945 aufgrund als „militaristisch“ eingestufter Elemente entfernt wurde.
Das einzige Gebäude aus der Vorkriegszeit, das die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs überstand, war das Amtsgericht an der Lothringer Straße. Im Stil eines Florentiner Palastes errichtet, blieb es bis 1945 durch eine mittlerweile verschwundene Häuserreihe verdeckt und bildet nun die Westseite des Sachsenplatzes. Die gegenüberliegende Ostseite wird von mehrgeschossigen Wohnhochhäusern aus den 1970er Jahren geprägt. Im Jahr 1997 wurde auf dem Sachsenplatz ein farbenfroher Pavillon namens „Palaverhaus“ errichtet, gestaltet von Georg Karl Pfähler als Teil eines Kunstprojekts. Zwei weitere Kunstwerke, die Sandsteinplastiken „Große Liegende“ von Peter Makolies und „Torso“ von Michael Göltsche, schmücken die Grünanlagen zu beiden Seiten der Sachsenallee.
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